KW-Rundfunk

Wen einmal der Kurzwellenbazillus erwischt hat, den lässt er nicht mehr los. Schon früh begeisterte mich der Empfang weit entfernter Rundfunkstationen auf der Kurzwelle. Noch heute erinnere ich mich gut etwa an die Stationskennung (Interval Signal) von Radio Südafrika (RSA) mit dem unverkennbaren Vogelgesang (Audio) oder der von Radio Peking (Beijing) mit ihrer eingängigen Melodie (Audio).

Allwellenempfänger EK 070 von Rohde & Schwarz: Dieser Empfänger wurde ab 1979 gut 20 Jahre lang von Rohde & Schwarz in München gebaut.

Leider sind viele Kurzwellensender von der Skala verschwunden, wenige neue aber auch dazugekommen. Dazu gehört u.a. der "Shortwaveservice Kall" aus Kall-Krekel in der Nordeifel, gar nicht weit von mir entfernt. Die Kurzwellenanlage gehörte ursprünglich als abgesetzte Sendeanlage des Ausweichsitzes der Landesregierung NRW ("Polizeihauptfunkstelle") zu den bestgehüteten Staatsgeheimnissen während des Kalten Krieges. Jetzt werden von dort über derzeit vier Sender und diverse Antennen verschiedenste Programme ausgestrahlt, u.a. Radio Bulgarien, das Schweizer Radio SRF oder auch Sendungen aus Belarus und der Mongolei (Kall-Krekel).

Profi-Empfänger

Kurzwellenrundfunk hörte ich lange mit verschiedenen Amateur-Empfängern wie dem Lowe HF-150, dem Kenwood TS-480SAT oder auch einem SDR-Empfänger - dem SDRplay One. Durch glückliche Umstände konnte ich jedoch in 2017 einen gebrauchten Profiempfänger der Edelschmiede Rohde & Schwarz erwerben - den EK 070. Der Allwellenempfänger wurde ab 1979 bei verschiedensten Dienststellen eingeführt. Er verfügt über eine PLL-Syntheseschaltung, eine digitale Frequenzanzeige (10 Hz Auflösung) sowie über die Möglichkeit, die Frequenz über einen Tastaturblock direkt einzugeben. Dreißig Frequenzspeicher runden das Ganze ab.

Und obwohl der Empfänger bald 40 Jahre alt ist: Die Stabilität des R&S EK 070 ist ebenso hervorragend wie auch seine Empfindlichkeit. Die Auswahl an ZF-Filtern ist für den Empfang von AM-Sendern angemessen (6/3/1.5 kHz), bei Störungen lässt sich auf Einseitenbandempfang im oberen oder unteren Seitenband umschalten.

Und auch, wenn die Empfangsleistungen von SDR-Radios mittlerweile an den EK 070 heranreichen - es geht nichts über die sinnliche Haptik dieses Oldtimers. Ein ganz besonderer Empfangsgenuss!